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Nzara's Diary

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Schienen in der Nordwestschweiz

Posted by Nzara on 4 October 2012 in German (Deutsch).

Vor ein paar Monaten haben ich einen Mitarbeiter der SBB kennengelernt. Es hat sich daraus ergeben, dass ich in letzter Zeit viel am Schienennetz der Schweiz gearbeitet habe. Zumindest in der Nordwestschweiz sollten jetzt grosse Teile auf Track-Level und mit vielen der optionalen Tags vorhanden sein.

Was habe ich gelernt?

Zuerst einmal, im vorigen Jahrhundert - und enorm viel Strecken wurden vor mehr als hundert Jahren entworfen - wurden Eisenbahnlinien ein bisschen so konstruiert, wie man als Kind seine Modelleisenbahn baut. Man verbindet Geraden mit Kurven und die Kurven sind Kreissegment mit festem Radius. Nur im Grossen hat man die Strecke der Landschaft angepasst. Im Kleinen wurde das Gelände der Strecke angepasst.

Wenn aus Luftbildern gemappt wurde, waren die Geraden in OSM oft nicht wirklich gerade. Man setzte all paar hundert Meter einen Punkt und das Resultat schlingert irgendwie um die wahre Linie herum. Wenn man aber mal vorne oder hinten aus dem Zug schaut, sieht man die Strecke schnurgerade bis zur nächsten richtigen Kurve (oder dem Horizont). Eine Massnahme war also, die überfüssigen Punkte aus den Geraden herauszunehmen und die übrigen, wo eine Weiche abzweigt oder sich das Tagging ändert, auf eine Linie zu bringen. Das sieht besser aus und entspricht auch noch mehr der Realität.

Als zweites die Erkenntnis, der Standardabstand zwischen zwei Gleisen beträgt 4,50 Meter. Auf dieses Mass konnte ich viele parallele Gleise setzen und damit das ausgleichen, was ein Luftbild einfach an Präzision nicht hergibt.

Mit diesen beiden Regeln konnte ich enorm viele Anomalien auflösen. Klar musste ich immer wieder verifizieren, ob diese Regeln anwendbar waren. In Bahnhöfen finden sich schnell Ausnahmen und bei Strecken, die in den letzten 30 Jahren gebaut wurden sind die Kurvenradien nicht mehr so starr und Gleisabstand ist manchmal grösser.

Für viele andere Details waren dann einfach die Kenntnisse meines neuen Freundes enorm wertvoll. Wenn jemand täglich mit diesem Metier zu tun hat, weiss er einfach, wie es sich mit einer Weiche verhält, die auf dem Luftbild im Schatten liegt und nicht richtig zu erkennen ist oder wo die Gleise elektrifiziert sind und wo nicht.

Ganz besonders hilfreich waren seine Information über die Höchstgeschwindigkeit auf den Strecken. Allerdings musste ich auch lernen, dass es auf Schienen so einfach eine Höchstgeschwindigkeit wie auf Strassen nicht gibt. Es gibt viele verschiedene Zugsgattungen und zumindest potentiell gilt für jede eine andere. Ich habe mich dann entschieden, für maxspeed=* die höchste Höchstgeschwindigkeit zu nehmen, der ich habhaft werden konnte.

Eine Anekdote am Rande:

Der Lötschbergbasistunnel ist für 250 km/h zugelassen. Aber es gibt keinen Zug, der wirklich so schnell da durch fährt. Der SBB fehlt dafür das Material und ICE oder TGV fahren da nicht.

Bing in Biel

Posted by Nzara on 15 March 2012 in German (Deutsch).

In Biel liegt Bing arg daneben! Die gute Auflösung suggeriert Präzision, aber die Koordinaten liegen 20-30m neben den Referenzen aus amtlichen Karten. Ausserdem ist der Versatz nicht konstant. Mann müsste ihn alle paar hundert Meter anpassen. Unglücklicherweise sind viele Objekte auf Basis Bing gemappt. Und manchmal wurden sogar die präzisen Grunddaten so verschoben, dass mit Bing passen.