OpenStreetMap

Rhoon

Mapper since:
March 17, 2010

Rhoon

  • Mapper seit 2010
  • Geoinformatiker M.Sc. (TUBAF)
  • vor allem in den Gebieten Chemnitz, Freiberg und Cottbus unterwegs

Nicht die “Schönheit” der Karte ist das Wichtigste, sondern die Funktionalität und Genauigkeit. Nicht jeder Quadratmillimeter muss mit irgendeinem ‘landuse’ oder ‘natural’ bedeckt sein sein, nur um weiße Flecken zu vermeiden. Wer Außenkanten von Flächen (z.B. Wiesen) an Mittellinien anderer Flächen (z.B. Straßen) klebt, begeht Datenfälschung.

Es gibt, seit dem die Menschheit Karten herstellt und benutzt, einen Konsens, dass, wenn etwas auf einer Karte nicht dargestellt wird, dieses nicht vorhanden ist oder der Ersteller der Karte dies nicht für seine Zwecke als wichtig empfunden hat. OSM ist keine Buchhaltung, in der man eine Gewinn- und Verlustrechnung anwenden, kein Beipackzettel eines Arzneimittels noch die AGB eines Vertrages, in denen man alle Eventualitäten berücksichtigen muss. Dazu gibt es in jeder Datenbank default-Werte. Default ist zum Beispiel, dass Dinge, die nicht vorhanden sind, nicht extra erwähnt werden. Deshalb sind die meisten XXX=no völlig überflüssig und vermüllen die Datenbank, verursachen unnötigen Datentransfer und binden sinnlos Rechenleistung. Ein XXX=no ist nur gerechtfertigt, wenn es im REALEN LEBEN eine Regel gibt, aus der sich das XXX=no ableiten lässt. Ein solches Regelwerk ist z.B. die Straßenverkehrsordnung.

Der Zweck der OSM-Datenbank ist das Herstellen von Karten und das Ermöglichen von Routing. Dazu werden die Daten erfasst und gespeichert. Wenn ein OSM-Editor nur richtig funktioniert, wenn überflüssige Daten in der Datenbank gespeichert werden, dann läuft hier etwas grundlegend falsch.

Kartieren (mappen) bedeutet nicht, dass man das in die Datenbank eingibt, was man gerne hätte, sondern das, was man in der Realität vorfindet.

(Frei nach Protoxenus 2023)